Im top agrar-Interview erklärt Sina Beckmann, Geschäftsführerin des Beratungsdienstleisters „Energieeffekte“, welche Wirkung Pflanzenkohle im Fermenter hat.

Welche positiven Effekte hat Pflanzenkohle im Fermenter?

Beckmann: Pflanzenkohle wirkt zunächst wie ein Schwamm und nimmt Schadstoffe aus dem Prozess auf und bindet so z.B. Ammoniumstickstoff (NH4-N). Der Ammonium-Stickstoff ist de facto nicht weg, aber in der Kohle gebunden und spielt so bezüglich einer Ammonium-Hemmung keine Rolle mehr. Somit kann der Betreiber mehr Mist, vor allem Geflügelmist, einsetzen. Zum anderen dient die schwammige Struktur der Pflanzenkohle als eine sehr gute Oberfläche für die Bakterien zur Ansiedelung. Mehr Bakterien führen zu mehr Umsatz im gesamten Prozess und somit zu mehr Biogas.

Es gibt in der Praxis die Vermutung, dass aufgrund des Kapillardrucks innerhalb der Kohle eine Verschiebung des pH-Werts und damit eine Verschiebung des NH3/NH4-Verhältnisses stattfindet. Außerdem soll der höhere pH-Wert das Wachstum der Archeaen begünstigen. Ist das denkbar?

Beckmann: Das kann ich bestätigen. Denkbar ist aber auch, dass die Kohle, die basisch wirkt und NH4-N bindet, als Puffer im Prozess dient und somit auch der pH-Wert ansteigen könnte. Archaeen bevorzugen auf jeden Fall pH-Bereiche ab 8, insofern sind die Aussagen nachzuvollziehen.

Das komplette Interview gibt es hier: https://www.topagrar.com/